Babybrei ohne Zuckerzusatz – Der richtige Umgang mit Zucker im Beikostalter
Babynahrung sollte möglichst gesund und optimal zusammengesetzt sein, um Babys Entwicklung ideal zu unterstützen. Deshalb sind Babybreie ohne zugesetzten Zucker in aller Munde, um die ausgewogene Ernährung eines Babys im Beikostalter optimal zu begleiten. Aber worauf müssen Sie bei der Breiauswahl genau achten – und klappt das eigentlich wirklich mit dem Verzicht auf Zucker? Wir haben alles Wissenswerte zu Milch- und Getreidebreien ohne Zuckerzusatz für Sie zusammengetragen.
Warum lieben Babys Süßes?
Babys sind von Geburt an auf Süßes gepolt. Die Geschmacksknospen der Kleinen sind für süße Geschmacksrichtungen offen. Auf Bitteres, Salziges, Saures oder Fettiges reagieren Babys im Alter bis circa 3 Monaten instinktiv mit Abwehr. Sie schließen den Mund und drehen den Kopf fort. Mimik und Gestik machen deutlich: Bitte nicht!
In Kürze: Ein süßer Geschmack ist evolutionsbiologisch das Zeichen dafür, dass ein Lebensmittel sicher ist. In der Steinzeit ließ sich anhand der Süße einer Beere gut beurteilen, ob sie genießbar war. Das instinktive Wissen, dass bittere und saure Geschmäcker potenziell für unreife Nahrungsmittel stehen, besteht in uns fort. Die Abneigung gegen Bitteres verliert sich erst im Laufe der kommenden Jahre. Als Baby und Kleinkind wird Ihr Liebling dagegen wohl immer eher zu süßeren Früchten greifen als zum liebevoll zubereiteten Brokkoli.
Zucker in Muttermilch und in Anfangsmilchen
Diese Vorliebe für Süßes hat noch einen weiteren Grund. Muttermilch ist mit einem Anteil von 7 Gramm Laktose pro 100 Milliliter sehr süß. Laktose ist ein Milchzucker, der für die optimale Entwicklung eines Säuglings absolut essenziell ist. Über 200 verschiedene Arten von Oligosacchariden sind ebenfalls Teil der ganz speziellen Zusammensetzung von Muttermilch.
Sie liefern die Energie für das stetige Wachstum Ihres Babys vom zarten Neugeborenen bis zum Krabbelkind, das mit Begeisterung die Welt entdeckt.
Die in Zucker enthaltene Energie ist also essenziell wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Entsprechend sind auch die Bestandteile von Anfangsnahrungen nach dem Vorbild der Muttermilch mit lebensnotwendigen Bestandteilen wie Laktose ausgestattet. Pre-Milch schmeckt ähnlich wie Muttermilch leicht süßlich!
Babybrei - von Natur aus süß
Wie steht es nun mit Zucker in der Beikost? Tatsächlich sind auch viele Babybreie von Natur aus süß. Ob Sie Brei selbst zubereiten oder auf gekauften Brei zurückgreifen, in jedem Fall bedeutet das:
- Gemüse wie Karotten, Kartoffeln und Co.,
- Getreidebreie auf Basis von Hirse, Hafer oder Reis und
- Früchte für Fruchtmuszubereitungen wie Apfel, Himbeeren, Pfirsiche etc.,
enthalten von Natur aus verschiedene Formen von Zucker.
Gut zu wissen: Im Säuglingsalter (0-12 Monate) sollten am besten Lebensmittel ohne zugesetzten Zucker verwendet werden.
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Welchen Zucker kann Babybrei enthalten?
Wenn Sie die Etiketten von verschiedenen Babybreien sorgfältig studieren, werden Sie verschiedene Angaben zu den enthaltenen Zutaten und Inhaltsstoffen finden. Zugesetzter Zucker wird in der Zutatenliste aufgeführt.
Zucker ist nicht gleich Zucker
Umgangssprachlich wird oft von Zucker gesprochen, wenn eigentlich verschiedene Kohlenhydratarten gemeint sind. Die verschiedenen Zuckerarten wirken sich unterschiedlich schnell auf den Stoffwechsel aus und sättigen auf unterschiedliche Weise.
Einfachzucker (Monosaccharide) liefern sofort Energie, weil sie nicht aufwendig verdaut werden müssen. Der bekannteste Vertreter ist die Fructose, die vor allem in Obst vorkommt.
Zweifachzucker (Disaccharide) müssen aufgespalten werden, damit die enthaltene Energie im Stoffwechsel verarbeitet werden kann. Das passiert sowohl beim Kauen im Mund als auch im Magen-Darmtrakt. Die bekanntesten Vertreter der Disaccharide sind sowohl Milchzucker als auch der klassische Kristall- oder Haushaltszucker.
Mehrfachzucker (Polysaccharide) müssen wie Zweifachzucker aufgespalten werden. Sie liefern vergleichsweise lange Energie und sättigen gut. Stärke ist der bekannteste Mehrfachzucker, der insbesondere in Getreide enthalten ist.
Alle drei Zuckerarten sind auf unterschiedliche Art und Weise wichtig für den menschlichen Körper. Das schnell wachsende Gehirn eines Säuglings benötigt beispielsweise eine konstante Energiezufuhr. Diese ist dank des hohen Laktose-Gehalts in der Muttermilch beziehungsweise in Anfangsmilchen auch schnell gegeben und versorgt das Gehirn Ihres Lieblings so mit allem, was es zum Wachsen und Gedeihen benötigt.
Einfachzucker | Zweifachzucker | Mehrfachzucker | |
Beispiele und deren typische Bezeichnungen | Fruchtzucker (Fruktose) Traubenzucker (Glukose/Dextrose) | Haushaltszucker (Saccharose) Milchzucker (Laktose) | Stärke Glykogen |
Energieverfügbarkeit | sehr schnell | schnell | langsam |
Sättigung | sehr kurz | kurz | lang |
Welcher Zucker steckt in welcher Babynahrung?
Fruktose ist vor allem im klassischen Fruchtmus enthalten, das neben dem ersten Gemüsebrei beim Beikoststart zur Auswahl steht. Fruktose findet sich auch in vielen Gemüsesorten.
Reine Gemüsebreie aus Karotten, Pastinaken oder Kürbis enthalten natürlicherweise Zucker, also Kohlenhydrate in verschiedenster Form. Insgesamt ist der Kaloriengehalt aber relativ niedrig. Erst zusammen mit dem Stärkelieferanten Kartoffel wird aus dem Gemüsebrei eine energiereichere Speise.
Ähnlich sieht es bei Getreidebreien aus. Sie enthalten Kohlenhydrate in Form von Stärke. Rühren Sie den Brei außerdem mit Milch an, kommt Milchzucker hinzu. Beides zusammengenommen sättigt Ihren Liebling erfahrungsgemäß für längere Zeit, weil schneller und langsamer verfügbare Energielieferanten zusammenkommen.
Im HiPP Beikost Ernährungsplan ergänzen sich die unterschiedlichen Breiformen ideal, damit Ihr Baby optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist.
Darum ist Babybrei ohne Zucker wichtig
Genauer: Darum ist Babybrei ohne zugesetzten Zucker wichtig. Denn wie oben beschrieben enthalten viele Lebensmittel ohnehin natürlicherweise Zucker/Kohlenhydrate. Das gilt beispielsweise für Obstmus, aber auch für Gemüse- und Getreidebreie. Für eine optimale und gesunde Entwicklung eines Kindes sind neben Fett und Proteinen eben auch verschiedene Zuckerarten unverzichtbar!
Der Zusatz von Kristall- oder Haushaltszucker ist aus ernährungsphysiologischer Sicht jedoch nicht notwendig. Er kann, je nach Menge, unter Umständen sogar schädlich sein. Deshalb bietet HiPP Milch- und Getreidebreie ohne zugesetzten Zucker an.
Kariesprophylaxe
Nahezu jeder Erwachsene hat Bakterien im Mundraum, die letztlich zu Karies führen können. Dank ausreichender Zahnhygiene und regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt halten sich die Schäden durch Karies aber in der Regel in Grenzen.
Kinder nehmen diese Bakterien im Kontakt mit Eltern, Großeltern oder anderen vertrauten nahen Bezugspersonen auf. Zu einem Kariesausbruch kommt es allerdings nicht sofort. Erst wenn die Bakterien im Mund fortlaufend mit Zucker versorgt werden, kann es zu Schäden an den gerade erst wachsenden Zähnchen kommen.
Im Sinne einer guten Kariesprophylaxe sind deshalb folgende Maßnahmen sinnvoll:
- Vermeiden Sie jegliches Dauernuckeln (Milch, Saft, Wasser, etc.)
- Begrenzen Sie die Zufuhr an zugesetztem Zucker. Das gilt vor allem für das erste Lebensjahr, wenn Babys Zähnchen durchbrechen und das Zähneputzen etwas schwieriger ist.
- Nehmen Sie eine regelmäßige Zahnhygiene als Routine in den Alltag auf. Dazu zählt auch das tägliche Zähneputzen.
Vermeidung von Übergewicht
Dieser Punkt macht vielen Eltern große Sorge. Macht Zucker dick? Die Wahrheit ist: Zuviel Zucker bedeutet auch, dass ein Baby wahrscheinlich zu viele Kalorien für seinen Bedarf zu sich nimmt. Das kann auf Dauer zu einem höheren Gewicht führen.
Der Kalorienbedarf eines Babys ist recht unterschiedlich, abhängig von seinem Alter und seinem Aktivitätsstatus. Dazu kommt ein individueller Stoffwechsel. Sehr süße Speisen mit zugesetztem Zucker verleiten dazu, über das individuelle Hungergefühl hinaus zu essen. Das gilt sowohl für Babys als auch für Erwachsene. Gleichzeitig sind Speisen mit zugesetztem Zucker oft nicht besonders sättigend. Ihr Kind nimmt also mehr Kalorien auf als benötigt und erscheint zudem noch öfter hungrig.
Darauf können Sie achten:
- Bieten Sie Ihrem Baby altersgerechte Beikost an, die ohne zugesetzten Zucker auskommt. Das HiPP Babysortiment ist ohne zugesetzten Zucker.
- Achten Sie auf Sättigungssignale Ihres Kindes und beenden Sie die Mahlzeit, sobald es satt zu sein scheint.
- Seien Sie Vorbild: Babys und Kleinkinder probieren am liebsten das, was alle anderen am Familientisch essen!
Der Gewöhnungsfaktor süß
Einmal Süßschnabel, immer Süßschnabel? Viele Eltern fürchten, dass Zucker süchtig macht und Babys durch Zuckerkonsum nachhaltig geschädigt werden. Das ist wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen.
Was allerdings belegt ist: Der Geschmackssinn eines Babys prägt sich sehr früh. Bereits in Mamas Bauch lernen Babys die ersten Geschmackskomponenten kennen. Durch die Muttermilch kommen später weitere Komponenten hinzu. Durch die evolutionsbiologische Präferenz für Süßes greifen Babys im Beikostalter zunächst auch lieber zu etwas Süßem.
Wichtig zu verstehen: Für die sich entwickelnden Geschmackssinne sind auch ein Stückchen reifer Pfirsich, eine zermatschte Banane oder ein saftiger Apfel süß.
Kommen die Geschmacksknospen also vorrangig mit einfachen, naturbelassenen Lebensmitteln in Kontakt, entwickelt sich langsam ein ausgewogenes Verständnis für einzelne Geschmacksvarianten. Zugesetzter Zucker kann diese Entwicklung hemmen, indem es den Maßstab für Süßes und nicht so süß schmeckendes Essen entscheidend verändert.
Naturbelassene, hochwertige Breie ohne Zuckerzusatz sind entsprechend besser dafür geeignet, Ihr Baby in seinem eigenen Tempo ganz unterschiedliche Geschmäcker erleben zu lassen. Bei HiPP Babykost verzichten wir komplett auf zugesetzten Zucker.