Allergie in der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft an sich löst keine Allergien aus. Es ist aber durchaus möglich, dass Allergien während einer Schwangerschaft erstmals auftreten und behandelt werden müssen. Allerdings sollten Sie mit der Anwendung von Medikamenten vorsichtig sein. Erfahren Sie mehr darüber, was Sie beachten sollten, wenn Sie plötzlich unter einer Allergie in der Schwangerschaft leiden und was Sie dagegen unternehmen können.
Wenn in der Schwangerschaft Allergien auftreten
Auch wenn Sie bisher keine Allergien hatten, kann es sein, dass diese durch die Veränderungen im Körper während der Schwangerschaft erstmals auftreten, sodass Handlungsbedarf besteht.
Leiden Sie bereits seit Längerem an einer Allergie, kann es sein, dass die Symptome sich während der Schwangerschaft verstärken. So kann beispielsweise ein normalerweise recht symptomloser Heuschnupfen zu stark tränenden Augen und einer verstopften Nase führen.
Häufige Allergien in der Schwangerschaft
Es gibt Allergien, die während einer Schwangerschaft vermehrt auftreten oder an Intensität zunehmen können. Hierzu gehören:
- Heuschnupfen
- Asthma
- Tierhaarallergie
- Medikamentenallergie
- Lebensmittelallergie
Wenn eine Allergie durch die Schwangerschaft verschwindet
Ebenso wie sich eine Allergie während der Schwangerschaft verschlechtern kann, ist es auch möglich, dass sich die Symptome vorübergehend bessern oder sogar komplett verschwinden. Auch das ist in der Regel auf die sich verändernden Schwangerschaftshormone zurückzuführen.
Allergierisiko fürs Baby
Wenn Sie selbst an einer Allergie leiden, besteht auch bei Ihrem Baby ein erhöhtes Risiko, eine Allergie zu bekommen. Grundsätzlich ist bei Babys, in deren Familie keine Allergien vorkommen, die Wahrscheinlichkeit an einer Allergie zu erkranken mit 5-15 % eher gering. Ein erhöhtes Risiko (20 bis 40 Prozent) besteht, wenn ein Familienmitglied (Mutter, Vater oder Geschwister) an einer Allergie leidet.
Wenn zwei Familienmitglieder an einer Allergie leiden, steigt die Möglichkeit einer Allergie auf 40 bis 60 Prozent. Bestehen bei mindestens zwei Familienmitgliedern die gleichen Allergien, so besteht für das Baby ebenfalls ein sehr hohes Risiko, eine Allergie auszubilden – es liegt dann bei 60 bis 80 Prozent.
Allerdings bedeutet ein erhöhtes Risiko nicht, dass Ihr Kind auf jeden Fall eine Allergie entwickelt. Es gibt durchaus Fälle, in denen eins oder mehrere Familienmitglieder unter Allergien leiden, das Baby jedoch nicht davon betroffen ist. Erfahren Sie mehr über Allergien bei Babys und Kindern.
Allergien bei per Kaiserschnitt geborenen Kindern
Leiden Sie unter einer Allergie und bekommen einen Kaiserschnitt, kann das Risiko für Ihr Baby, eine Allergie zu entwickeln, nochmals höher sein. Per Kaiserschnitt geborene Kinder haben eine ungünstigere Darmflora als vaginal entbundene Kinder. Ihre Immunsysteme geraten dadurch schneller aus dem Gleichgewicht.
Grund dafür: Bei Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, sind die positiven Darmbakterien deutlich in der Unterzahl. Besonders die natürlichen „Starterkulturen“ der Laktobazillen fehlen – die sogenannten Milchsäurebakterien. Diese positiven Bakterien sind aber essentiell für eine ausgewogene und gesunde Darmflora und damit für ein starkes Immunsystem. Erfahren Sie mehr über das Allergierisiko bei per Kaiserschnitt geborenen Kindern.
Behandlungsmöglichkeiten: Was tun bei einer Allergie in der Schwangerschaft?
In der heutigen Zeit ist es normalerweise kein Problem mehr, eine Allergie so zu behandeln, dass der Betroffene gut damit leben kann. Oft werden Medikamente verabreicht, um die Symptome zu lindern.
Während der Schwangerschaft – und vor allem im ersten Trimester – sollten Sie die Medikamenteneinnahme unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.
Die einfachste und zugleich unbedenklichste Möglichkeit, eine Allergie während der Schwangerschaft zu behandeln, ist die Meidung des Allergieauslösers. Angenommen, Sie leiden unter einer Tierhaarallergie – dann sollten Sie versuchen, während der Schwangerschaft nicht mit felligen Tieren in Berührung zu kommen. Bei anderen gefährlichen Allergien, wie beispielsweise bei der Nahrungsmittel-, Medikamenten- und der Kontaktallergie, sollten Sie ohnehin generell auf das Allergen verzichten – da diese im schlimmsten Fall zu Atemnot führen können.