Häufige Stillprobleme – Wenn das Stillen nicht klappt

Stillen kann einfach und praktisch sein. Es kann aber auch zur Herausforderung werden, wenn Stillprobleme auftreten. Von leichtem Spucken über Milchstau oder wunden Brustwarzen kann jungen Müttern vor allem zu Beginn ihrer Stillzeit einiges an Hürden begegnen. Viele lassen sich mit etwas Geduld und kompetenter Beratung erfolgreich bewältigen.

Stillen ist instinktiv – und muss trotzdem erlernt werden

Mamas Körper stellt sich nach der Geburt automatisch darauf ein, künftig Muttermilch für das Baby zu produzieren. Dazu greift ein ausgereifter Mechanismus aus Hormonen ineinander. Auch das Baby bringt den nötigen Instinkt mit, der es auf die Suche nach der Milchquelle gehen lässt.

Sind Babys nach der Geburt fit und gesund, versuchen sie sich gleich in Richtung Brust zu bewegen. Den Saugreflex haben Babys schon in Mamas Bauch ausgiebig trainiert, jetzt kommt er endlich zum Einsatz! Das erste Anlegen und die ersten Saugversuche geschehen also auf einer stark von Instinkten geleiteten Ebene.

Neben diesen rein körperlichen Voraussetzungen ist Stillen aber auch eine Tätigkeit, die Schritt für Schritt erlernt werden muss. Dazu braucht es Vorbilder im Leben der werdenden Eltern und Hilfestellungen durch erfahrene Stillende. Das können Familienangehörige sein, aber auch Fachpersonal, wie Hebammen oder Stillberaterinnen. Ohne Vorbilder und ohne gute Anleitung ist Stillen anfangs eine herausfordernde Erfahrung. Viele Mamas fragen sich dann, ob sie wohl alles richtig machen und suchen nach Stilltipps.

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Stillprobleme beim Baby

Baby ist immer müde oder trinkt zu wenig

Vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt sind viele Babys müde. Manchmal fehlt deshalb am Beginn der Stillbeziehung die Kraft, ausdauernd zu saugen. Das kann sich auf die Entwicklung der Muttermilchbildung auswirken – Ihr Baby nimmt weniger schnell zu.

Das können Sie tun:

  • Mindestens 10- bis 12-mal täglich anlegen.
  • Baby sanft wecken durch streicheln und ansprechen, wenn es nach wenigen Minuten an der Brust einschläft.
  • Den Milchfluss durch sanfte Brustmassage oder eine warme Kompresse anregen.

Manchmal hilft auch, zwischen dem Wechsel von einer Brustseite auf die andere das Baby zu wickeln. Das macht Ihren Liebling kurzfristig munter! Schläft Ihr Baby viel und nimmt ausreichend zu? Dann brauchen Sie Ihren kleinen Schatz nicht extra zu wecken.

In aller Kürze: Medikamente unter der Geburt können für eine länger anhaltende Müdigkeit sorgen. Ein niedriges Geburtsgewicht oder weitere Erkrankungen können ebenfalls Ursache einer Saugschwäche sein. Bitte beraten Sie sich mit Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin, wenn die Gewichtszunahme stagniert oder sinkt.

Baby nimmt nicht genug zu

Zunächst: Muttermilch wird genau auf den Bedarf Ihres Babys zugeschnitten produziert. Manche Mamas haben Angst, dass ihre Muttermilch nicht nahrhaft genug ist. Das ist aber in der Regel sehr unwahrscheinlich!

Versuchen Sie, Ihr Baby möglichst so anzulegen, dass es die Brust gut entleeren kann. Wenn Sie verschiedene Stillpositionen beherrschen: Wunderbar, wechseln Sie durch! Falls nicht, bleiben Sie bei dem, was Sie können und konzentrieren sich einfach darauf, das Stillen zu genießen.

Wichtig: Gerade zu Beginn der Stillbeziehung kann das Stillen oft etwas länger dauern – und vor allem beim Milcheinschuss braucht es manchmal seine Zeit, bis Ihr Baby Ihre Brustwarze gut erfassen kann. Also machen Sie es sich bei jedem Stillen gemütlich! Die Füße hochzulegen oder aufzustellen, den Rücken anzulehnen und die Arme möglichst mit zusätzlichen Kissen zu polstern heißt auch, zusätzliche Verspannungen oder Rückenschmerzen zu vermeiden.

Eine zu geringe Gewichtszunahme kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Häufige Ursachen sind:

  • Baby wird zu selten angelegt

Sie sollten wenigstens 10- bis 12-mal in 24 Stunden stillen in der Wochenbettzeit. Danach pendelt es sich meist auf 8 bis 10 Stillmahlzeiten pro Tag ein. Das häufigere Anlegen steigert die Milchbildung und versorgt Ihr Baby gleichzeitig mit der benötigten Kalorien- und Nährstoffmenge.

  • Baby hat Schwierigkeiten beim Saugen

Das kann beispielsweise an einer Beeinträchtigung des Zungen- oder Lippenbandes liegen. Hier sind weitere Untersuchungen bei ausgewiesenen Expertinnen sinnvoll, um eventuell nötige Behandlungsschritte zu besprechen.

  • Wechsel zwischen verschiedenen Saugern bereitet Probleme

Somit kann Ihr Baby nicht oder nicht ausreichend an der Brust saugen. Dieser Wechsel, wie er bei der gleichzeitigen Verwendung von Schnuller, Flasche und Brust auftritt, kann die Fähigkeiten des Säuglings zum nutritiven Saugen beeinflussen. Das heißt: Ihr Baby stillt an der Brust, saugt aber nicht effizient genug, sodass es seinen Kalorienbedarf nicht durch das Stillen decken kann. Dieses Stillproblem tritt häufig in Kombination mit einem unruhigen Baby auf, das die Brust anschreit.

In aller Kürze: Für Stillkinder sind die Gewichtskurven der WHO maßgeblich. Mit ihnen lässt sich die Gewichtsentwicklung gut nachvollziehen. Entwickelt sich das Gewicht Ihres Babys nicht weiter anhand seiner Perzentile (Kurve), sondern fällt ab? Dann besteht Handlungsbedarf. Bitte sprechen Sie Ihren Kinderarzt, Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin darauf an.

Baby schreit sehr viel oder hat Bauchweh

Hier wird oft die Ernährung der Mutter als Ursache verdächtigt. Tatsächlich führt die Ernährung in der Stillzeit aber nur selten zu Bauchschmerzen. Häufiger sind es Anpassungsschwierigkeiten beziehungsweise andere Signale des Babys, die durch starkes Schreien begleitet werden.

Um sicher zu gehen, können Sie:

  • für sich selbst ein Ernährungstagebuch führen, indem Sie auch häufiges oder besonders starkes Schreien Ihres Babys festhalten
  • bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit Ihre Kinderärztin oder Hebamme konsultieren.

In aller Kürze: In Maßen genossen können Tees mit Fenchel oder Kümmel hilfreich für Stillende sein. Auch Bauchweh-Salben, im Uhrzeigersinn sanft auf den Babybauch einmassiert, unterstützen Ihr Baby bei kleineren Verdauungsproblemen.

Stillprobleme bei der Mama

Wunde Brustwarzen oder Schmerzen beim Anlegen

Besonders häufig sind schmerzende oder wunde Brustwarzen in den ersten Wochen einer Stillbeziehung. Stillen sollte zwar nicht weh tun, trotzdem erleben viele Mamas das Anlegen anfangs als unangenehm bis schmerzhaft.

Was Sie jetzt tun können, wenn es beim Anlegen zwickt und ziept:

  • Kontrolle beim Anlegen

Die Ober- und die Unterlippe Ihres Babys sollte nach außen gestülpt sein, um möglichst viel von Brustwarze und Brustwarzenvorhof in den Mund saugen zu können.

  • Pflege der Brustwarzen

Brustwarzensalbe oder die eigene Muttermilch eignen sich dazu, die beanspruchte Haut zu stärken.

Wenn die Anlegetechnik stimmt, das Anlegen aber trotzdem unangenehm bleibt, ist ein Blick auf das Lippen- und Zungenbändchen Ihres Babys sinnvoll. Außerdem kann es sein, dass Brustgröße oder Brustwarzenform leicht angepasste Anlagetechniken nötig machen.

In aller Kürze: Kurzfristig empfindliche Brustwarzen sind häufig in den ersten Tagen nach der Geburt. Schmerzen, blutende oder offene Stellen sollten unbedingt behandelt werden. Bitte beraten Sie sich dazu mit Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin.

Wenn die Brustwarzen blutig sind oder Risse auftreten:

  • Weitere Ursachen, wie orale Restriktionen („kurzes Zungenband“) oder unkorrektes Anlegen, zunächst mit medizinischem Fachpersonal ausschließen beziehungsweise beheben.
  • Bitte unbedingt auf eine ausreichende Hygiene achten, mit klarem Wasser reinigen und Still-BHs und Stilleinlagen regelmäßig wechseln.
  • Offene Wunden können mit steriler Kochsalzlösung gespült werden.
  • Muttermilch auf der Brustwarze trocknen lassen. Alternativ kann auch Wollfett dünn auf die Brustwarzen aufgetragen werden. Beides muss nicht abgewaschen werden.
  • Kurzzeitig mit der weniger verletzten Brust häufiger stillen beziehungsweise zuerst mit dieser Seite beginnen.
  • Mit einer mechanischen Barriere kann verhindert werden, dass die empfindlichen Brustwarzen am Stoff des Oberteils reiben. Als mechanische Barrieren haben sich sogenannte Brust-Donats bewährt, die mit Mullbinden und Einmalstilleinlagen selbst nach Bedarf hergestellt werden können. Aber auch luftdurchlässige, saubere Stilleinlagen sind oft hilfreich, um die Brustwarzen zu schonen.

Will die Brustwarze nicht binnen weniger Tage heilen, sollte unbedingt medizinisches Fachpersonal miteinbezogen werden.

Brennende, stechende Schmerzen in der Brust und beim Anlegen können außerdem auf einen Soor, also einen Pilzbefall hinweisen. Dieser kann, muss aber nicht, mit sichtbarem Pilzbelag im Mund des Kindes beziehungsweise mit wundem Kinderpopo zusammen auftreten. Stillverträgliche Antibiotika und stillverträgliche Antipilzmittel behandeln die Infektion und reduzieren die Schmerzen. Auch hierzu sollten Sie natürlich mit Ihrer Hebamme, Stillberaterin oder mit Ihrem Arzt Rücksprache halten.

Zu wenig oder zu viel Milch

Zu wenig Milch ist ein Stillproblem, dass häufig am unruhigen Trinkverhalten des Babys ausgemacht wird. Manche Mamas befürchten auch, zu wenig Milch zu haben, weil sie kaum oder gar keinen Milchspendereflex spüren oder bei längeren Stillpausen nicht auslaufen. Nimmt ein Baby zu wenig oder gar nicht zu, ist das ein guter Indikator für eine geringe Milchproduktion. Meist lässt sich die Milchmenge mit der Optimierung des Stillmanagements steigern.

Ein kleiner Teil der stillenden Mamas hat nicht ausreichend Brustdrüsengewebe, um dauerhaft ausreichend Milch zum Vollstillen zu produzieren. Zusätzlich kann es sein, dass sich schwierige Geburtsprozesse, starke Schmerzen oder andere Begleitumstände negativ auf die Milchmenge auswirken. In diesen Fällen kann es ein langwieriger und emotionaler Prozess sein, bis die Milchmenge auf den Bedarf des Babys angepasst ist.

Bei zu viel Milch ist genau das Gegenteil der Fall: Die Milchmenge übersteigt den Bedarf des Babys deutlich. Das macht sich bemerkbar, indem

  • Stilleinlagen innerhalb kurzer Zeit volllaufen beziehungsweise die Brüste „auslaufen“,
  • Ihr Baby beim Anlegen anfangs sehr unruhig ist, weil der Milchspendereflex sehr stark ist,
  • es häufig zu wiederkehrenden Milchstaus beziehungsweise empfindlichen, sich schwer anfühlenden Brüsten kommt.

In den ersten acht Wochen nach der Geburt sollte die Milchmenge möglichst nicht bewusst reduziert werden. Meist stellt sich von selbst ein Gleichgewicht aus dem Bedarf des Kindes und der produzierten Muttermilch ein.

Was hilft, wenn Sie dauerhaft zu viel Milch haben:

  • Blockstillen

Dabei wird die Brust möglichst umfassend per Hand oder mit einer Pumpe entleert, bevor das Baby zum Stillen angelegt wird. Über den Tag hinweg wird dann mehrmals hintereinander nur eine Seite angeboten. Blockstillen kann bei Bedarf wiederholt werden, wenn sich nach kurzer Zeit die Milchmenge wieder zu sehr zu steigern scheint.

  • „Bergauf stillen“

Sie lehnen sich beim Stillen nach hinten. Der Babybauch liegt dabei auf Ihrem Bauch. Die Schwerkraft und der veränderte Anlegewinkel bewirken einen etwas langsameren Milchfluss, Ihr Baby wird etwas ruhiger saugen können.

In aller Kürze: Sowohl zu wenig als auch zu viel Milch zu haben kann belastend und herausfordernd sein für junge Mamas. Fachkräftige Beratung und Unterstützung durch eine Hebamme oder eine Stillberaterin kann ein Weg sein, um für sich selbst einen guten Umgang damit zu finden.

Milchstau oder Mastitis

Beim Milchstau verhärten und röten sich Teile des Brustgewebes. Der Bereich wird warm, die Brust fühlt sich unangenehm hart und schwer an. Einmaliges Anlegen reduziert die harten, rötlichen Stellen nicht oder nicht vollständig. Manche Mamas fühlen sich etwas zittrig, wie bei einer beginnenden Grippe. Berührungen an der Brust können unangenehm sein.

Die Ursachen sind unterschiedlich:

  • körperlicher oder emotionaler Stress,
  • (unbehandelte) Schmerzen und Verspannungen,
  • ein überhäuteter Milchgang/Milchbläschen,
  • Druckstellen durch zu enge BHs, zu feste oder ungünstig verlaufende Tragetuchbahnen oder Tragehilfengurte,
  • ungewohnt lange Pausen zwischen den Stillzeiten.

Was hilft? Erfahren Sie mehr über den richtigen Umgang mit einem Milchstau.

Kommen Fieber und weitere, starke Schmerzen zu den Milchstausymptomen hinzu, ist aus dem Milchstau eine Mastitis geworden. In diesem Fall ist ein Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens unverzichtbar. Stillfreundliche Antibiotika sind das Mittel der Wahl, zusammen mit stillfreundlichen Schmerzmitteln. Auch bei einer Mastitis kann weitergestillt werden, ein Abstillen ist zur Behandlung nicht nötig.

Neuere Forschungsergebnisse haben außerdem gezeigt, dass sich Probiotika zusätzlich schmerzmindernd und als therapeutische Ergänzung zur Antibiotikatherapie eignen.

Brustschimpfphase und Stillstreik

In der Brustschimpfphase rund um den 4. Babymonat schreien Babys sehr häufig die Brust an. Sie trinken letztlich doch, aber das Anlegen kann nervenzehrend sein. Babys in dem Alter können vor allem gut zeigen, was sie nicht möchten. Die Brust anzuschreien ist also häufig ein Kommunikationsversuch des Babys, um zu zeigen, dass Stillen gerade nicht das Richtige ist. Häufig wird es aber als Ablehnung der Brust aufgefasst. Manche Mamas befürchten auch, dass Ihr Baby nicht ausreichend stillen kann und hungrig ist.

In solchen Fällen hilft vor allem Geduld. Beobachten Sie das Gewicht und die motorische Entwicklung Ihres Lieblings. Stimmt das Gewicht und entwickelt sich das Baby altersgerecht? Dann probieren Sie das Anlegen ruhig immer wieder, ohne Druck. Sie können auch beobachten, unter welchen Bedingungen das Stillen besser klappt. Meist ist das nachts oder in einer ruhigen, ablenkungsfreien Umgebung der Fall.

Beim Stillstreik verweigert das Baby plötzlich die Brust. Das kann ganz unterschiedliche Gründe und demzufolge auch unterschiedliche Lösungsansätze haben:

  • Ihre Periode setzt zum ersten Mal nach der Geburt wieder ein.
    Das hilft: Geduld. Der Geschmack der Muttermilch verändert sich leicht und Ihr Baby gewöhnt sich schnell daran.
  • Ihr Baby zahnt oder hat einen Infekt, der das Stillen erschwert.
    Das hilft: Im Zweifel ein Besuch bei der Kinderärztin, um eine Mittelohrentzündung oder Ähnliches auszuschließen.
  • Ihr Alltag ändert sich gerade umfassend oder es gibt sehr stressige Momente im Familienleben.
    Das hilft: Stress reduzieren und Umbrüche im Alltag so weit wie möglich auffangen.

Das tut jetzt gut – die besten Tipps

Tipps für die Mama

Stillprobleme können eine emotionale Achterbahnfahrt für junge Mamas sein. Aus dem Umfeld kommen teils sehr schnell Bemerkungen, die Sie an Ihren Fähigkeiten zum Stillen zweifeln lassen könnten. Einige Faktoren haben Sie als Mama aber gar nicht in der Hand: Eine unerwartet schwierige Geburt, starke Schmerzen oder andere Hindernisse erschweren den Stillstart – und führen manchmal auch zu Stillproblemen. Diese lassen sich oft nur durch fachliche Hilfe und Anleitung bewältigen.

Wie Sie mit Stillproblemen umgehen, ob und welche Hilfe Sie in Anspruch nehmen und wie lange Sie daran arbeiten, die Stillprobleme zu beheben? Das ist allein Ihre Entscheidung. Niemandem steht es zu, das zu bewerten.

Wichtig ist, dass Sie sich als Mama genau aussuchen, welche Probleme Sie angehen wollen. Kommunizieren Sie das auch an Familienangehörige und Freunde. Formulieren Sie deutlich, was Sie sich zur Unterstützung wünschen!

Tipps für den Papa

Begleiten Sie ihre Partnerin dabei, ihren Weg beim Umgang mit Stillproblemen zu finden. Fragen Sie Ihre Liebste, welche Unterstützung Sie sich von Ihnen wünscht.

Mögliche Wege dabei:

  • Konkrete Hilfe organisieren, indem Sie für Ihre Partnerin nach einer geeigneten Stillberaterin suchen oder sich um die Ausleihe einer Pumpe kümmern.
  • Emotionale Hilfe anbieten, indem Sie ganz einfach für die Mama Ihres Kindes da sind.
  • Andere Aufgaben bei Geschwisterkindern und dem Haushalt zusätzlich übernehmen, sodass sich Ihre Partnerin voll auf das Stillen konzentrieren kann.
  • Rücken stärken und Halt bieten, wenn sich die Mama zum Weiterstillen, Zufüttern oder Abstillen entschließt.

Stillprobleme sind herausfordernd. Papas haben einen entscheidenden Anteil daran, dass das Stillen gelingt. Ihre Unterstützung ist oft das entscheidende Puzzleteil, dass Stillende darin bestärkt, weiter zu stillen oder auch, sich bewusst gegen das weitere Stillen zu entscheiden.

Häufige Fragen zu Stillproblemen

1. Was tun bei Stillproblemen?

Bei Stillproblemen und Fragen zum Stillen sind Hebammen und ausgebildete Stillberaterinnen gute Anlaufstellen. Die Hebamme ist Ihre erste Ansprechpartnerin im Wochenbett und darüber hinaus. Stillberaterinnen unterstützen zusätzlich mit ihrer fachlichen Expertise.

Besuchen Sie eine Stillgruppe oder tauschen Sie sich mit anderen Müttern aus, um sich zum Stillen zu informieren. Viele Stillprobleme entstehen dadurch, dass im täglichen Umgang die Vorbilder und der Austausch mit anderen Stillenden fehlen.

2. Reicht die Milchmenge aus?

Eine zu geringe Milchmenge ist eine der häufigsten Sorgen von stillenden Mamas. Ist das Baby beim oder nach dem Stillen unruhig, trinkt es häufig und wacht es vor allem nachts auf, wird schnell Hunger vermutet.

Dabei gibt es viele Gründe, warum Babys unruhig sind. Auch das nächtliche Aufwachen oder kurze Abstände zwischen Stillmahlzeiten allein sind keine Gründe, die auf eine zu geringe Milchbildung schließen lassen.

Praktisch ist eine stetige Gewichtszunahme und die altersentsprechende Entwicklung Ihres Babys ausschlaggebend. Besprechen Sie Sorgen über die Gewichtszunahme am besten direkt mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Hebamme.

Erfahren Sie mehr über Muttermilch und Stillen

3. Wie beende ich einen Stillstreik?

Bei einem Stillstreik verweigert der Säugling scheinbar aus dem Nichts heraus die Brust. Vor allem bei jungen Säuglingen sind die Befürchtungen groß, dass die Milchmenge zurückgeht und das Baby nicht ausreichend versorgt wird!

Was hilft?

  • Ursachen suchen: Das kann beispielsweise ein neues Parfüm sein oder die einsetzende Periode der Mama. Aber auch Stress oder Veränderungen in der Familie wirken sich aufs Baby aus, genauso wie ein Infekt oder Zahnen beim Baby.
  • Stillroutinen ändern: Wechseln Sie doch mal Ihre Stillposition oder legen Sie das Baby im Halbschlaf an.
  • Zufüttern: Bei Bedarf können Sie auch stillfreundlich zufüttern mit abgepumpter Muttermilch oder Pre Milchnahrung.

Ziehen Sie außerdem Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin hinzu, um weitere Hilfestellungen zu erhalten. Wie andere Mamas mit dem Thema Stillstreik umgehen, können Sie außerdem im HiPP Mein BabyClub nachlesen.

4. Was tun gegen wunde Brustwarzen?

Wunde Brustwarzen treten häufig in der Anfangszeit des Stillens auf. Meist sind sie auf nicht ganz optimales Anlegen zurückzuführen.

Was hilft?

  • Ursachen identifizieren und soweit wie möglich beheben, insbesondere richtiges Anlegen üben, Zungen- und Lippenbändchen beim Säugling überprüfen lassen.
  • Auf Hygiene achten und Brustwarzen mit klarem Wasser reinigen, Stilleinlagen und Still-BH regelmäßig wechseln.
  • Wunde Brustwarzen vor Druck durch Kleidung schützen, Brustwarzencremes und/oder Muttermilch zur Warzenpflege einsetzen.

Bilden sich Rissen oder zeigt sich trotz aller Bemühungen keine Besserung, sollten die Frauenärztin, Hebamme oder Stillberaterin konsultiert werden.

Hinweis

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo

Sabrina Sailer ist seit 2010 ehrenamtliche Stillberaterin und ausgebildete Trageberaterin. Sie arbeitet als Werbetexterin und Redakteurin und betreut zusätzlich verschiedene Angebote, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffen.